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Naturdenkmäler im Spannungsfeld zwischen Ökologie und Verkehrssicherheit

Unser Mitarbeiter Janwillem Starke-Zumpe hat in den letzten Wochen die jährlich bis halbjährlich notwendigen Baumkontrollen an den gesamten Naturdenkmälern im Kreis Borken durchgeführt und gibt hier einen Einblick in seine Arbeit:

„Die Herausforderung bei der Kontrolle solcher Naturdenkmäler besteht darin, dass es sich meist um alte, oft stark geschädigte Bäume handelt. Man kann ihnen ihre Geschichte ansehen, seien es Blitzeinschläge, baumchirurgische Behandlungen oder Astausbrüche bedingt durch Stürme der vergangenen Jahrhunderte.

Die 98 Naturdenkmäler im Kreis Borken sind nicht nur aufgrund Ihrer Geschichte und Ihres Alters besonders erhaltenswert, auch der ökologische Wert eines Baumes steigt im Alter enorm. Abgesehen von den bekannten Klimaschutzleistungen eines Altbaumes (Sauerstoff, CO2 – Bindung, Kühleffekt) bietet ein Baum umso mehr seltene und wertvolle Habitate, je älter er ist und umso größer seine Schädigungen sind (Große Bruthöhlen, Holzmulm, Totholz). Je länger man also solch einen alten Baum mitsamt seinen Schäden erhalten kann, umso besser für seltene Tierarten, die darin ein Zuhause finden. Auf der anderen Seite muss natürlich auch die Verkehrssicherheit in Bezug auf Bruch- und Standsicherheit gewährleistet sein, wenn die Bäume in der Nähe von Verkehrsflächen oder Gebäuden stehen. Es müssen also mehrere, berechtigte Interessen gegeneinander abgewogen werden.

Für mich persönlich als Baumkontrolleur ist es immer ein besonderes Vergnügen mit solchen alten, geschichtsträchtigen und charaktervollen Bäumen zu arbeiten, deren Vergangenheit oft an Ihrem Holzkörper abzulesen ist. Ein schönes Beispiel dafür ist die „dicke Linde“ in Asbeck, deren Stamm sich in 2 separate Stämmlinge teilt. Sie ist ca. 600 Jahre alt. In der Vergangenheit wurden die Stämmlinge mit mehreren Stahlstangen verbunden, um ein mögliches Ausbrechen eines Stämmlings zu verhindern und die große Baumkrone weiterhin zu erhalten.“